Pflanzen


Beim NABU Oberhausen spielt der Schutz einheimischer Pflanzen, die unverzichtbare Bestandteile der Ökosysteme sind, eine grosse Rolle.

Dokumentation der heimischen Pflanzenwelt
Seit Jahren wird die Pflanzenwelt in Oberhausen erfasst. Besonders die Fundorte seltener Arten werden dokumentiert. In jüngster Zeit konnten z.B. bedrohte Arten wie das Bilsenkraut, die Hirschzunge, das Große Zweiblatt und die Raue Nelke erstmalig für Oberhausen nachgewiesen werden.
Im Auftrag der Stadt Oberhausen wurden seit 1988 drei Bestandsaufnahmen (Brache Vondern und Waldteichgelände) erstellt.


Hirschzunge
Hirschzunge

Schutzmaßnahmen
Das Wissen um die heimische Pflanzenwelt verpflichtet die ortsansässigen Naturschützer vom Aussterben bedrohte Arten speziell zu fördern.
So drohte z. B. der Gagel, eine Art der Moorlandschaften, auszusterben. Nur intensive und kontinuierliche Pflegemaßnahmen durch den NABU Oberhausen haben zum Erhalt der Art im westlichen Ruhrgebiet beigetragen.
Andere Pflegemaßnahmen wie z. B. das Mähen von Flächen haben sich ebenfalls positiv auf den Bestand ausgewirkt. So konnte sich der einzige bekannte Bestand des Großen Zweiblattes (eine Orchidee) im Ballungsraum Ruhrgebiet infolge der Fördermaßnahmen verdreifachen.
Leider sind in den letzten Jahren auch einige der bekannten Fundorte bedrohter Arten in Oberhausen verloren gegangen (z.B. das Knabenkraut-Vorkommen im Grafenbusch).

Beispiel Industriebrachen

Auf unseren Industriebrachen hat sich im Laufe der Zeit eine hohe Artenvielfalt entwickelt. So wurden zum Beispiel auf der Brache Vondern über 460 Pflanzenarten festgestellt. In der Bildergalerie sind beispielhaft einige Pflanzenarten abgebildet:

Beispiel Industriebrachen



Blütenpracht am Eugen-zur Nieden-Ring
Blütenpracht am Eugen-zur Nieden-Ring

Winterblüher im Dezember 2008

Erstaunliches kann man jetzt – noch im Dezember (!) – auf einer Verkehrsinsel an der Einmündung der Straße „Zur Gutenhoffnungshütte“ im Eugen-zur Nieden-Ring in Sterkrade beobachten. Dort blühen jetzt allerlei Kräuter, die sonst im Acker oder auf Baugelände zu sehen sind, darunter prächtiger Klatschmohn und duftende Kamille. Die ungewöhnliche Witterung, die in diesem Herbst fast keine Frosttage aufkommen lässt, hat bei vielen Pflanzen die Blütezeit verlängert und schon einige Frühjahrsblüher wieder aufblühen lassen. Insgesamt wurden vom NABU Oberhausen, in Zusammenarbeit mit der Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet, rund 50 Pflanzenarten in unserer Stadt beobachtet, die zurzeit noch oder schon wieder blühen.

Zyperngras
Zyperngras

Zyperngras entdeckt

Während einer Bestandskontrolle auf einer Freifläche am Haus Ripshorst entdeckte unser NABU-Mitglied Wilhelm Klawon das Zyperngras. Bei diesem Fund handelt es sich um den Erstnachweis in freier Natur für das westliche Ruhrgebiet. Diese zur Familie der Sauergrasgewächse zählende Sumpfpflanze hat sich auf einer Feuchtfläche angesiedelt. Zyperngras wird auch gerne als Zimmerpflanze gehalten.