Amphibien

Allgenmeines

Im Stadtgebiet von Oberhausen sind trotz starker Zersiedelung und der Zerstörung vieler geeigneter Lebensräume bis heute noch einige Amphibienarten vertreten.
Eine Beobachtung dieser Tiere in der freien Natur dürfte jedoch für die meisten Mitmenschen eher eine seltene Begebenheit sein.
Da Amphibien im überwiegenden Teil des Jahres sehr versteckt leben und vor allem auch auf Störungen sofort durch Flucht reagieren, sind sie nur selten zu beobachten.
Amphibien können vor allem zur Laichzeit im Frühjahr, wenn sie ihre Winterquartiere verlassen und sich auf die Wanderung zu ihren angestammten Laichgewässern machen, beobachtet werden.

Amphibienschutz

Kammmolch (Männchen)
Kammmolch (Männchen)

Grundsätzlich gehören alle Amphibienarten bundesweit zu den besonders geschützten Tierarten. Viele von ihnen sind in ihrem Bestand gefährdet und auch vom Aussterben bedroht.
Dieses gilt insbesondere auch für eine Großstadt im Ruhrgebiet wie Oberhausen. Einige der hier beschriebenen Arten sind zwar noch regelmäßig zu finden, aber in den letzten Jahren hat der Bestand aller Arten in Oberhausen deutlich abgenommen.

 

Bereits seit unserer Gründung war der Amphibienschutz ein wichtiges Arbeitsfeld. Schutzmaßnahmen, wie der alljährlich seit Mitte der 80er Jahre errichtete Krötenschutzzaun an der Franzosenstr., die Anlage neuer Laichgewässer und die Pflege bestehender Gewässer, zählen bis heute zu unseren Kernaufgaben.

Häufigere Arten

Grasfrosch, Grünfrosch (für Laien schwer zu unterscheidende Arten) und Erdkröte zählen zu den Arten, die durchaus noch regelmäßig in Oberhausen beobachtet werden können.
Im Oberhausener Norden, im Bereich der Waldgebiete mit Bombentrichtern und anderen, auch größeren stehenden Gewässern mit guten Vegetationsstrukturen, sind diese Arten noch relativ regelmäßig vertreten. Zum Teil laichen hier im Frühjahr noch große Populationen von bis zu mehreren hundert Tieren ab.

Wie viele Amphibienarten haben auch diese eine recht feste Bindung an ihr "Geburtsgewässer", d.h. in der Regel suchen die in dem jeweiligen Gewässer geschlüpften und aufgewachsenen Tiere als Erwachsene dieses Gewässer wieder auf. Aber auch viele Gartenteiche werden durch diese Arten besiedelt.


Kreutzkröte
Kreutzkröte

Die Kreuzkröte ist in Oberhausen ebenfalls noch zu finden. Kreuzkröten haben sehr spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum. Sie konnten in den vergangenen Jahren vom Rückzug der Industrie und den dabei entstehenden Brachflächen mit kleinen temporären Gewässern und offenen Bodenflächen profitieren. Ursprünglich hatte diese Art ihren Hauptlebensraum in Flussauen und Überschwemmungszonen mit Kiesbänken und schwacher Vegetationsentwicklung. Nach dem weitgehenden Verschwinden dieser natürlichen Lebensräume hat sich die Kreuzkröte die von der Struktur her ähnlichen Industriebrachen als Ersatzlebensraum erschlossen.


Feuersalamander
Feuersalamander

Vier Molcharten sind bis heute in Oberhausen vertreten, wobei zwei Arten, der Kammmolch und der Fadenmolch, sehr selten sind (beide Arten nur an wenigen Fundorten in Oberhausen). Regelmäßiger zu finden sind noch der Teichmolch und der Bergmolch.
Der Feuersalamander ist heute nur noch an drei Stellen im Stadtgebiet nachgewiesen. Er benötigt als Lebensraum ausgedehnte alte Laubwaldbestände und saubere Fließgewässer zum Absetzen der Larven.


Neubürger Ochsenfrosch

Bereits Mitte der 80er Jahre wurde der Ochsenfrosch in Oberhausen durch den NABU nachgewiesen. Einige in einem großen Privatteich als Kaulquappen ausgesetzte Tiere wurden nach Rücksprache mit den Teichbesitzern - die Ochsenfrösche waren mittlerweile schon ausgewachsen und stellten eine Gefahr für andere Amphibien und auch Wasservögel dar - durch den NABU wieder eingefangen.