Kopfbäume


Typische Kopfform eines Kopfbaumes
Typische Kopfform eines Kopfbaumes

Typische Wuchsform
Kopfbaumbestände bestehen vor allem aus Weiden, Pappeln und Eschen. Die typische „Kopfform" wird durch Schneitelung, die alle fünf bis sieben Jahre vorgenommen wird, erreicht. Alle Baumarten, die in Form von Kopfbäumen genutzt werden, verfügen über ein gutes bis sehr gutes Restitutionsvermögen, das heißt, bei Verletzungen bzw. Kappen von aktiven Trieben schlagen Achselknospen leicht wieder aus. Durch die zahlreichen Schnittstellen können Pilzsporen und Wasser in den Baumstamm eindringen. Die auftretende Fäulnis zerstört das Kernholz und der Baumstamm höhlt aus. Erst die Schneitelung beschert besonders den Weichhölzern ein langes Leben. Wenn nämlich Kopfbäume nicht regelmäßig gepflegt werden, wachsen die Äste immer weiter aus, bis der Stamm schließlich unter der Last zusammenbricht.


Steinkauz
Foto: E. Psotta

Lebensräume für viele Tiere
Alte Kopfbäume können sich zu bizarr geformten, stark zerklüfteten Baumindividuen entwickeln. Etliche Pflanzen- und Insektenarten siedeln hier gerne an. Moose, Flechten, einige Pilzarten, verschiedene Käfer- und Schmetterlingsarten leben hier im Holz. Für sehr viele Vogelarten sind die Kopfbäume ideale Brutplätze. Besonders bedeutsam für die heimische Tierwelt ist jedoch, dass das nicht verkernte Holz leicht fault. So entwickeln sich, von den angeschnittenen Astflächen ausgehend, allmählich ziemlich tiefe Höhlungen in den Ästen und Stämmen. Diese bieten hervorragende Versteck- und Brutmöglichkeiten für viele Vogelarten. Besonders wichtig sind solche Baumhöhlen jedoch für den heimischen Steinkauz. Diese kleine Eulenart hat für Deutschland ihren Verbreitungs-

schwerpunkt in NRW.


Geschneitelter Kopfbaum nach einem Pflegeeinsatz
Geschneitelter Kopfbaum nach einem Pflegeeinsatz

Aktiver Beitrag zur Landschaftspflege
Neben der positiven Wirkung für die heimische Tier- und Pflanzenwelt ist ein Gebiet mit Kopfbäumen landschaftlich äußerst reizvoll und stellt eine alte Kulturlandschaft dar. In Oberhausen gibt es noch über 300 Kopfbäume, deren Pflege sich unbedingt lohnt. Seit 25 Jahren pflegt der NABU Oberhausen den Kopfbaumbestand und leistet damit einen wichtigen Beitrag zum Naturschutz in unserer Stadt.