Arbeitskreis Botanischer Naturschutz in Moor und Heide

Die Vegetation der Moore und Heiden ist deutschlandweit stark gefährdet. Auch in Oberhausen gibt es tatsächlich noch Reste dieser ehemals weit verbreiteten Vegetationstypen. Dies ist ein kostbarer Schatz der Stadt, für den wir Oberhausener Bürger Verantwortung tragen. Der Arbeitskreis Botanischer Naturschutz in Moor und Heide ist Teil der Botanischen Arbeitsgemeinschaft Oberhausen im NABU, hat sich aus ihr allmählich aus einem langjährigen Themenschwerpunkt herausgebildet und ist im Februar 2025 durch 8 Naturschützer gegründet worden.
Er erhält und entwickelt Reste der Moor- und Heidevegetation durch naturschutzpraktische Arbeiten im Winterhalbjahr. Im Sommerhalbjahr kartieren wir die Pflanzenwelt dieser kostbaren Biotoptypen. Es werden auch andere Veranstaltungen zum Thema wie zum Beispiel Führungen angeboten. Der Arbeitskreis ist deutschlandweit orientiert.


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Arbeitskreis Botanischer Naturschutz in Moor und Heide im NABU Programm 2025
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Kontakt

Wer bei uns mitmachen will, kann sich an die Koordinatoren Stella Mielke und Christian Riedel unter folgender Mailadresse botanik-ag@nabu-oberhausen.de wenden oder unter der Nummer 0176-24267160 Kontakt aufnehmen.


Beschreibung der Vegetation der Lipperheide in Oberhausen durch den Lehrer Adolf Feld um ca. 1850

„Durch die Natur scharf gesondert lag damals das heutige Stadtgebiet wie eine öde, unwirtliche Insel inmitten eines fruchtbaren, wohlangebauten Geländes. Dunkle Kiefernwäldchen mit jungen, weißstämmigem Birken durchwachsen , umsäumten eine große, stellenweise sumpfige Heide. Widertonmoos, Binsen, und Sumpfgräser, besonders aber Heidekraut bedeckten den sandigen, unfruchtbaren Boden. Nur hier und da überragten ein Wacholderstrauch, dieser treue Sohn der Heide, und üppig wuchernder Ginster die in Grau , Braun und Violett wechselnde baumlose Fläche. Es war die übel verrufene Lipperheide. Hier gruben in stiller Abgeschiedenheit am Waldrand unter dem Wurzelwerk der Föhren wilde Kaninchen ihre Höhlen und Füchse ihren Bau, furchtsame
Hasen scharrten sich unter der dichten Pflanzendecke ein verstecktes Lager, und buntschillernde Eidechsen huschten behende durch das dichtverschlungene Gezweig des Heidekrautes. In dem rostbraunen Gewässer der Sumpflachen ruderten glotzäugige Frösche. Kiebitze und Rohrdommeln, auch wohl Schnepfen nahmen während der Frühlings- und Sommerzeit in dem Rankengewirr um den Rand der Brüche ihr Standquartier und besorgten hier ihr Brutgeschäft. Die düsteren Föhrenwaldungen boten lichtscheuen Käuzchen und manchen anderen Vögeln einen willkommenen Aufenthaltsort. Eine unheimliche Stille lag über der abgeschiedenen Heide. Da war kaum ein Laut, kaum eine Bewegung! Dann und wann zog eine weiße Wolke an der Sonne vorbei, und ihre Schatten liefen
eine Weile über die Heide. Nur der klagende Ton eines Bussards oder das Geschrei eines aufgescheuchten Kiebitzes unterbrach tagsüber bisweilen die Stille. Sonst hörte man nur das Gesurre von Millionen Bienen… In lauen Frühlings- und Sommernächten entstiegen dem feuchten Moorgrunde weiße Nebel, sich bald zusammenballend und allerhand gespensterhafte Gestalten bildend, bald wieder zerfließend und die Heide wie mit einem zarten Silberschleier überwebend. Dann erklang aus den Sümpfen der eintönige Gesang der Frösche, dazwischen je und dann der unheimlich langgezogene Abendruf der Rohrdommel und der schauerliche Schrei der Kauzeulen aus dem Föhrenwald. Wenn aber der Morgen graute, herrschte wieder die lautlose Stille ringsumher.
Flammte endlich am östlichen Himmel die Sonne auf und vergoß ihre goldenen Strahlen über die Landschaft, dann hauchten Heide und Föhren, während der Tau an den Glöckchen und Nadeln perlte, würzigen Duft aus und erfüllten damit die Luft über der Heide, die, von ferne gesehen, so stumm und tot dalag.“