Seit mehr als 40 Jahren setzt sich der NABU Oberhausen für den Schutz der Natur in dieser dicht besiedelten Großstadt ein. 1980 aus einem Ornithologischen Arbeitskreis heraus gegründet, ist der
Stadtverband heute der größte und älteste Naturschutzverein in Oberhausen. Zu seinen Aufgaben zählen, neben den umweltpolitischen Arbeiten, Naturschutzprojekte, Kartierungen, Pflegearbeiten und
öffentliche Veranstaltungen.
Auch in einem Stadtgebiet zahlt sich der Naturschutz aus. Neben naturnahen Waldungen und Industriebrachen weist das Stadtgebiet Oberhausen vor allem viele Kleinbiotope auf, wertvolle Lebensräume
für zum Teil seltene Tier-, Pflanzen- und Insektenarten. Das belegen die vom NABU durchgeführten Bestandsuntersuchungen.
So finden z.B. der Kleine Abendsegler, die Frühe Heidelibelle, der Hirschkäfer, der Gagelstrauch, das Zierliche Tausendgüldenkraut, die Hirschzunge, die Kreuzkröte, der Feuersalamander und der
Wanderfalke noch geeignete Lebensräume in Oberhausen.
Zum Erhalt dieser Artenvielfalt werden regelmäßig Pflegearbeiten durchgeführt. Dazu zählen Kopfbaumpflege, Wiesenmahd oder das Anlegen und Entschlammen von Tümpeln und Teichen.
Artenschutzmassnahmen, wie das Anbringen von Nisthilfen für gefährdete Vogelarten oder der Aufbau von Krötenzäunen, ergänzen diese Schutzbemühungen.
Regelmäßig durchgeführte Kartierungen von ausgewählten Tier- und Pflanzenarten dienen der Bestandskontrolle und der Erstellung kleinerer Gutachten für die Stadt Oberhausen.
1998 schloss der NABU mit der Stadt Oberhausen eine Vereinbarung zur naturnahen Bewirtschaftung der städtischen Waldungen ab (Naturwaldgemeinde). Erste positive Entwicklungen lassen hier für die
Zukunft hoffen. Der NABU begleitet dieses Projekt aktiv mit Untersuchungen zum Bestand der hier vorkommenden fünf Spechtarten, führt Baumhöhlenerfassungen durch und ist ein Ansprechpartner für
den städtischen Forstbetrieb.
Seit über 10 Jahren findet jährlich eine Apfelsammelaktion statt, bei der die Oberhausener BürgerInnen die Möglichkeit haben, ihre überzähligen Äpfel gegen naturbelassenen Direktsaft
einzutauschen.
Ein vielfältiges Exkursionsprogramm zu Naturthemen rundet das Angebot ab.
Der NABU vertritt seine Positionen gegenüber der Stadt im Landschaftsbeirat und stellt Mitglieder in der Landschaftswacht. Stellungnahmen zu Eingriffen in Natur und Landschaft und zum
Landschaftsplan sind weitere Bereiche politischer Naturschutzarbeit.
Neu hinzugekommen ist Anfang 2003 die Mitarbeit in der neu gegründeten Biologischen Station Westliches Ruhrgebiet e.V.
Viele NABU-Forderungen konnten in der Vergangenheit umgesetzt werden. Vom Einrichten eines Umweltamtes über Unterschutzstellung wertvoller Biotope bis zur Gründung der Biologischen Station reicht
die Spannbreite. Um diese vielfältigen Arbeiten auch weiterhin umsetzen zu können, freuen wir uns immer über neue, aktiv an einer Arbeit in und mit der Natur Interessierte.